EDA beschließt die Durchführung eines Projektes für die nächste Generation von militärischen Erdbeobachtungssatelliten
Die Europäische Verteidigungsagentur (EDA) hat die Durchführung eines Projektes für die nächste Generation von militärischen Erdbeobachtungssatelliten beschlossen. An dem Projekt MUSIS (Multinational Space-based Imaging System) nehmen Belgien, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Italien und Spanien teil. Weitere Mitgliedstaaten der EDA können teilnehmen, soweit diese angemessene Beiträge leisten. Der sog. Capability Development Plan der EDA sieht ausreichende Fähigkeiten der Erdbeobachtung über Satelliten als eine essentielle Voraussetzung für Einsätze im Rahmen der Europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik. Das Projekt MUSIS zielt auf die Errichtung eines multinationalen Satellitensystems für Erdbeobachtung, Aufklärung und Überwachung nach 2015-2017. Es soll sicherstellen, dass ausreichende Fähigkeiten auch nach diesem Zeitraum sichergestellt sind. Gegenwärtig werden die nationalen Systeme Helios II (Frankreich), Cosmo-Skymed und Pleiades (Italien) sowie SAR-Lupe (Deutschland) eingesetzt. Im Rahmen des Projektes wird die EDA unter anderem auch Synergien mit zivilen Erdbeobachtungsprogrammen, insbesondere mit GMES (Kopernikus) schaffen. GMES ist eine im Jahr 1998 von der Europäischen Kommission und der Europäischen Raumfahrtbehörde ESA (European Space Agency) gemeinsam ins Leben gerufene Initiative, bei der moderne Erdbeobachtungs- und Informationstechnologien zum Schutz der Umwelt und für die europäische Sicherheit eingesetzt werden sollen. Ziel ist, die unterschiedlichen Aktivitäten in den Bereichen Erdbeobachtung und Fernerkundung in Europa zu integrieren sowie ein operationelles Service an Erdbeobachtungsprodukten zu entwickeln und aufzubauen. Forschungsprojekte der EDA und der Europäischen Kommission zur Erdbeobachtung sollen aufeinander abgestimmt werden.